Schwermütig klingt die Melodie der Knochenflöte durch den Raum. Wir befinden uns im urgeschichtlichen Museum Blaubeuren. Hier ist es kühl und dunkel. Nur die Knochenflöten in der Vitrine sind hell erleuchtet. Drei Knochenflöten, die das Team um Professor Conard in den Höhlen der schwäbischen Alb gefunden hat, sind hier in bruchsicheren Vitrinen ausgestellt. Unser Kameramann und Technische Leiter, Daniel Strienz drückt sich mit der Filmkamera so weit es geht in die Ecke, um die drei Glaskästchen in ein Bild zu bekommen.
Die Leiterin des Urmu, Frau Dr. Kölbel, machte uns auf besonders schöne Spiegelungen aus dieser Perspektive aufmerksam.
Vor wieviel Jahrtausenden mögen Menschen auf diesen Flöten gespielt haben? Man schätzt: Vor etwa <40.000> Jahren. Die Flöte aus Schwanenknochen klingt süß melodisch, die Töne aus dem Mammutknochen eher schrill und rauh. Ein passendes Symbol zu der Umgebung, in welcher die Menschen damals lebten..
Frau Dr. Köbel macht uns aufmerksam, dass es neben dem Ausstellungsraum „Men" auch den Ausstellungsraum „Women" gibt. In der Mitte befinden sich auf einer kleinen Plattform eine Fülle von Frauen-Figuren. In der Fachsprache: „Figurinen" genannt. Becken und Brüste sind herausgearbeitet. Vorher, bei der „Venus vom Hohen Fels" riet Frau Dr. Kölbel unserem Kameramann zu einer mehr frontalen Perspektive: Von der Seite wären die riesigen Brüste zu dominierend. „Damals galten wohl andere <..>" , meint sie achselzuckend.
In dem Figurinen-Raum sind an der Seite zum Vergleich Barbie-Puppen in einer Regalvitrine ausgestellt. „Keiner würde heute auf die Idee kommen, die Barbies als Fruchtbarkeits-Symbole" zu bezeichnen/einzuordnen", sagt sie. Man weiß nicht, welche Bedeutung sie damals hatten.