"Ein Wolf! Halt an! Halt an!" schrie Ena, die hinten im Wagen saß.
Enas Vater bremste scharf. "Wo?" "Am Straßenrand! Im Graben!" rief Ena. Enas Vater sah in den Rückspiegel. Auf der Straße, die schnurgerade durch den Wald zog (schnurte, würde ein Jöger sagen), war kein Gegenverkehr; kein anderen Auto. Enas Vater drehte mitten auf de Straße um und fuhr zurürck. "Da!"rief Ena. Ihr Vater sah noch gar nichts; nur hohes Gras und Gestrüpp. Er hielt an, und drückte den Schalter für das Warnblinklicht. Enas Vater wartete kurz, stieß dann merklich hörbar die Luft aus, öffnete die Fahrertür und stieg aus. Ena war schneller. Sie war schon über den Seitenstreifen gelaufen, durch das Gras und starrte betroffen auf das tote Tier. "Wie schön er noch im Tod ist!" sagte Enas Vater und ging offenbar ganz selbstverständlich davon aus, dass es sich um einen Rüden, um ein Männchen handelt. Blut sickerte aus der Schnauze des Tieres."Wahrscheinlich von der Alpenpopulation?" überlegte Enas Vater. "Aus der Schweiz?" fragte Ena "Ja, dann muss er aus Graubünden hergewandert sein. Ein Jungwolf auf der Suche nach einem eigenen Revier:", antwortete der.